Dieses Foto - ja, es ist schon ein Weilchen her - hat mich nachdenklich gestimmt:
Zum einen, weil ich nie gedacht hätte, dass Rei Kawakubo sich kommerzialisieren ließe. Zum anderen durch Cartwright Lee.
Fakt ist: In einschlägigen Magazinen – auf Blogs sowieso – hält er schon lange Einzug. Und spätestens jetzt ist der Archetyp des „echten“ Kerls im Mainstream angelangt. So zumindest meine These.
Kennt Ihr diesen Mann?
Numéro Homme, fall 2006
Nein, Yves ist -Gott hab ihn selig -nicht auferstanden. Gestatten, Patrick Petit-Jean.
cover of 10, fall 2008
GQ Style editorial, spring 2008
GQ Style editorial, spring 2008
10 editorial, fall 2008
Er und seine Kollegen Will Lewis und James Jennings sind aus den Editorials nicht mehr wegzudenken.
Will Lewis for The New York Times Thursday Style section
James Jennings for German GQ Style, fall 2008
Sie tragen dichten, vollen Bart. Wie war das noch? „Beim Vollbart kommt selbst die größte Emanze nicht mit.“ George Hamilton weiß, wovon er spricht. Wenn Ihr Euch also emanzipieren wollt: Schmeißt einfach Euren Rasierer weg.
Bart + Volumen = Mann?
Natürlich gibt es sie noch immer: Die androgynen Bübchen, die mit Hühnerbrust und verwuschelten Haarsträhnen unschuldig aus ihren stahlblauen Augen blinzeln und dabei wie zufällig in ihre Dior-Homme-Jeans greifen - in der sie noch immer einen Daumenbreit Platz haben.
In vielen neuen Kollektionen haben aber auch Jungs mit Normal-BMI wieder Platz. Und seit Kris van Assche das Ruder bei Dior übernommen hat, ist auch dort nichts mehr sooo slim, wie es mal war. Volumen statt Röhre – Begleiterscheinung der Männer-mit-Bart-Tendenz?
Nicht unbedingt. Die Röhre ist nicht auf einmal tot. Und genauso wenig werfen plötzlich alle Männer ihren Rasierer über Bord. Außerdem setzen Männer mit Bart und Slim-Look ja auch spannende Kontraste, siehe Olivier Zahm von Purple:
An einem Hedi-Boy sähen seine groben Baumwollstoffe auch irgendwie deplatziert aus. Einen kleinen Vorgeschmack auf das, was Adam (er selbst ist übrigens Vollbartträger) so zaubert, seht ihr hier:
via men.style.com
Wunderbar umgesetzt wird das Ganze auch beim britischen Label Soar. Überweite Hosenbeine und bequem geschnittene Sakkos für richtig viel Bewegungsfreiheit. Sehr erfrischend. Mein Lieblingsteil: Die Clochardhose aus der Winterkollektion…
Clochard-Look via soar-london.com
Auch bei Bottega Veneta hat sich einiges getan. Die aktuelle Herbst-Winter-Kollektion ist inspiriert von Männern aus der Arbeiterklasse, die August Sander Anfang des 20. Jahrhunderts vor die Linse bekam.
Hier mal zwei Vergleiche:
Verblüffende Ähnlichkeit. Und: Sehr maskulin.
Wie dem auch sei. Für alle, die noch nicht bereit sind, sich von ihrem androgynen Alter Ego zu verabschieden: Keine Sorge, niemand muss mit Karl Marx-Bart rumlaufen, wenn er nicht will.
C-3PO geht auch. Siehe Balenciaga:
Um nochmal auf die Gesichtsbehaarung zu sprechen zu kommen:
Unter diesem Link findet Ihr jedenfalls tolle Stylingtipps fürs Weihnachtsfest ;)
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